Wie ein kleines Kiteparadies ragt die schmale Landzunge als Steg in die Salzwasserlagune zwischen Sardinien und Sant‘Antioco und bietet ideale Bedingungen zum Kitesurfen. Drumrum ist superschönes Flachwasser, welches du je nach Jahreszeit nutzen kannst.
Am nördlichen Ende der Lagune liegt der Kitespot Punta Trettu, der zu den bekanntesten und beliebtesten Spots der Insel zählt. Weil dieser Spot sehr bekannt ist, gibt es einige Regeln zu beachten und du darfst je nach Jahreszeit nicht überall auf dem Wasser fahren.
Die beste Windrichtung ist der Mistral (NW). Aber auch der Scirocco (SO) funktioniert gut. Dadurch ist die Windwahrscheinlichkeit an den Spots entlang der Salzwasserlagune relativ sicher, was dir viele Windtage bescheren kann und weshalb du dir diesen Spot trotz größerem Andrang anschauen solltest. Am besten kommst du im Frühjahr oder Herbst.
Die 2. Ausgabe vom Kitereiseführer: Kitesurfen auf Sardinien ist seit Anfang Mai in unserem Shop erhältlich.
Auf einen Blick
Standort | San Giovanni Suergiu, Sulcis Iglesiente |
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Kiterevier | Flachwasser |
Stehrevier | Ja, mit Seegras |
Könnerstufe | Alle Könnerstufen |
Kitestation | Ja |
Windrichtung | Mistral (NW), Scirocco (SO) |
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beste Zeit | März-Juni, Sep-Nov |
Spezial | Salzwasserlagune |
Übernachten | Kitestation, Parkplatz, Unterkunft |
Freistehen | Nebensaison unauffällig |
Das Kiterevier
In Punta Trettu ragt eine Landzunge wie ein Steg ins Wasser, der einen direkt in das Kiterevier führt und das gesamte Gebiet lädt zum Kitesurfen ein. Allerdings gibt es gewisse Regeln, die je nach Jahreszeit gültig sind. Teilweise gibt es Probleme mit den Fischern und Bootsbesitzern, weshalb du dich an die Regeln halten solltest, um zu verhindern, dass das Kitesurfen weiter eingeschränkt wird. Halte Rücksprache mit den Kitestationen, damit du auf dem neuesten Stand bist.
Da sich der Weg an die Spitze der Landzunge ziehen kann, vor allem mit Kitematerial, könnten fortgeschrittene Kiter vorne am Strand beim Parkplatz starten. Allerdings ist dies nur zwischen dem 1. Oktober und 31. Mai geduldet. Zusätzlich musst du den Bootschannel im Südwesten der Spitze meiden und solltest 500 Meter Abstand halten.
Sportsparadise Kitesurf Bari Sardo |
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Bari Sardo, Sardinien, Italien
2017
1-3 Kitelehrer
VDWS Kiteschule
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Mit dem Foilboard darfst du als guter Foiler, ausnahmsweise im Sommer vorne am Strand starten, musst aber schnell raus kommen und mindestens 200 Meter weit draußen bleiben. Halte aber noch mal Rücksprache mit der Kiteschule und lass dir Tipps geben. Weil der Wind meistens onshore ist, ist der idealste Weg am Hafen entlang, damit du gut raus dragen kannst.
Im Sommer von 1. Juni bis 30. September ist ein Lifeguard am Strand beim Parkplatz, den du zusätzlich fragen kannst. Auch wenn meistens dort keiner baden geht, wird er von der Gemeinde eingesetzt, weil der Bereich als Badezone zählt, weshalb das Kitesurfen verboten ist. Dann darfst du nur südlich und östlich der Landzunge Kitesurfen. Dafür ist der östliche Teil der Landzunge von 1. Oktober bis 31. Mai voll mit Fischernetzen, weshalb du diesen meidest und nur weiter südlich oder westlich der Landzunge ins Wasser gehst zum Kitesurfen. Abseits des Kitespots können immer Fischernetze im Wasser sein, die oft mit Stöcken markiert sind. Bei Mistral ist der Wind auf der östlichen Seite offshore, was aber grundsätzlich kein Problem ist, weil du stehen kannst. Im Notfall gibt es einen Rescue Service bei den Kitestationen, halte aber im Vorfeld Rücksprache. Bei Scirocco (SO) ist die westliche Seite offshore, weshalb du dann am besten nicht Foilen gehst oder es mit der Kitestation abklärst.
Vorne am Spitz ist erst die Startzone und südöstlich davon liegt der Schulungsbereich der Kiteschulen. Starte immer weiter auf der Sandbank entfernt von den Hindernissen an Land. Halte Abstand zum Schulungsbereich und nimm besondere Rücksicht auf Anfänger. Somit solltest du diesen Bereich möglichst um- oder nur kurz durchfahren.
Der Wind
Die idealen Windrichtungen sind Mistral (NW) oder Scirocco (SO). So kommt der Wind an der Landspitze sideshore und an den Seiten der Landzunge je nach Windrichtung on- oder offshore. Beide Windrichtungen werden teilweise durch den Venturi-Effekt unterstützt und sind stärker, als im Forecast eingezeichnet. Je nach Windrichtung ist der Wind am Ende der Lagune stärker als am Anfang. So hast du z. B. bei Mistral (NW) etwas mehr Wind in Porto Botte und umgekehrt. Die Winde an diesem Spot sind sehr gleichmäßig und nicht böig. Auch der Levante (O) schafft es relativ gut an diesen Spot.
Geeignet für
Der Spot ist für jede Könnerstufe geeignet und ein idealer Anfängerspot. Aber auch Könner kommen bei dem schönen Flachwasser auf ihre Kosten und können Tricks üben und sich verbessern. Somit kannst du mit unterschiedlichen Könnerstufen an den Spot kommen und Spaß haben.
Als Foiler solltest du erfahren sein, weil du bei Mistral onshore aufs Wasser musst, was sehr tricky ist.
Kitestation
Vorne beim Parkplatz gibt es zwei Kitestationen. Gleich am Beginn der Landzunge liegt das Kite Village Sardegna KVS und ein Stück weiter westlich vor dem Parkplatz liegt das ProKite Sardegna . Beide bieten gegen eine Gebühr eine Mitgliedschaft an und du kannst das jeweilige Angebot der Station nutzen. Du bekommst auch eine Haftpflichtversicherung, die in ganz Italien gültig und für das Kitesurfen Pflicht ist. Ideal, wenn du keine passende Haftpflichtversicherung hast. Am besten informierst du dich vor Ort oder im Vorfeld online. Sie bieten Kitekurse, Materialverleih, Storage, Unterkünfte und Stellplätze an. Zusätzlich sind verschiedene mobile Kiteschulen am Spot, die teilweise ein ähnliches Angebot haben, unter anderem Kite Generation oder Kitesurf Sardinia.
Verhalten am Spot
Weil der Kitespot sehr beliebt und bekannt ist, ist oft sehr viel los und deshalb wurde er strenger reglementiert. Bitte halte dich an die Regeln. Du findest sie oben auf der Spotkarte und unter Das Kiterevier. Da sich schnell etwas ändern kann, fragst du im Zweifel bei den Kitestationen vor Ort nach. So können wir alle noch lange an diesem schönen Spot Kitesurfen.
Damit du am Spot Kitesurfen kannst musst du kein Mitglied der Stationen werden, aber besonders als Kiteanfänger und -aufsteiger kann es sehr hilfreich sein. Zusätzlich kannst du andere Kiter kennenlernen, dich austauschen und die Annehmlichkeiten der Stationen nutzen.
Ansonsten gelten die allgemeinen Vorfahrts- und Verhaltensregeln, ein freundliches Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme. Hinterlasse den Strand sauber, achte auf Pflanzen, Tiere und respektiere die Natur.
Beste Zeit
Grundsätzlich kannst du das ganze Jahr an diesem Kitespot ins Wasser gehen. Von November bis März sind die Kitestationen geschlossen und du kannst westlich der Landzunge Kitesurfen, solltest aber trotzdem auf die Boote im Channel achten. Die beste Zeit ist im Mai, Juni, September und Oktober. Dann sind die Winde am zuverlässigsten. Der Mistral weht am meisten im Frühjahr und Herbst, der Scirocco schaut öfters im September und Oktober vorbei. Im Frühjahr schaut auch mal der Libeccio an den Spot und der Tramontana (N) ist im Winter sehr stark. An diesem Spot wirst du keine Probleme mit Badegästen haben, aber er kann bei gutem Wind sehr voll werden.
Parken und Übernachten
Am besten parkst du auf dem großen Parkplatz westlich der Kitestationen. Während der Saison ist dieser kostenpflichtig und du kannst über Nacht parken. Wenn du die Straße gerade an den Strand fährst, gibt es vorne ca. 4 Parkplätze. Allerdings sind sie nicht sehr lang und große Camper können zu viel Platz brauchen, weshalb du besser den großen Parkplatz nutzt. Beim Hafen darfst du nicht parken, außer du hast selbst ein Boot dort. Halte auch unbedingt die Bootsrampe frei. Die Sandparkplätze vor der Kitestation wurden mit Holzzäunen abgetrennt.
Das Freistehen ist schwierig, gerade während der Saison, weshalb du dann den Parkplatz nutzt oder dich bei den Kitestationen hinstellst. Sie haben unterschiedliche Angebote für Camper. Am nächsten zum Spot liegt der Stellplatz des KVS. Der nächste Campingplatz ist erst auf der Insel Sant‘ Antioco. Hinter dem Spot gibt es mehrere Kitehäuser mit Unterkünften. Du kannst aber auch eine entferntere Unterkunft nutzen, um mehrere Kitespots in der Region abzudecken.
Umgebung
Der Spot liegt einsam am Strand von Punta Trettu, bis auf die Kitestationen und zwei, drei Häuser ist nicht viel los. So findest du hier vorwiegend Wassersportler. Der Strand beim Parkplatz ist nicht besonders schön, bei den Kitestationen wird mehr geboten. Nichtkiter sollten mit Wind- und Wassersport zu tun haben, sonst ist der Spot nicht geeignet, da die Entfernung zwischen Parkplatz uns Spot zu groß ist und alles etwas getrennt wird.
Bei der Strandbar der Kitestation gibt es öfters Partys mit Livemusik und du kannst dort gemütlich zusammensitzen. Es gibt Frischwasser, Duschen und Toiletten. Diese kannst du allerdings nur nutzen, wenn du Mitglied im jeweiligen Club bist. Ansonsten solltest du eine Toilette an Board haben. Vorne beim Hafen gibt es Mülleimer extra für Urlauber.
No Wind Action
Sollte mal kein Wind sein, dann kannst du an der Kitestation entspannen und dich mit Gleichgesinnten austauschen. Das Meer ladet nicht unbedingt zum Baden ein. Aber du kannst die Lagune mit dem SUP erkunden. Sollte es in Punta Trettu bei Mistral ein paar Knoten zu wenig zum Kitesurfen haben, dann kannst du entweder westlich mit dem Hydrofoil das Archipiélago del Sulcis erkunden oder weiter östlich nach Porto Botte oder Is Solinas fahren. Dort hat es bei Mistral (NW) etwas mehr Wind.
Wenn du in der Gegend bist, dann solltest du unbedingt die schöne Insel Sant‘ Antioco besuchen und sie mindestens einmal umrunden. Du kannst sie gut über die kleine Brücke erreichen. Auch die Insel San Pietro ist einen Besuch wert. Allerdings musst du mit der Autofähre übersetzen. Noch mehr Infos findest du in unserem Kitereiseführer: Kitesurfen auf Sardinien.
Mein Tipp
Diesen Spot kannst du das ganze Jahr besuchen. Er ist ideal, wenn du eine größere Kitecommunity und Gleichgesinnte suchst, um dich auszutauschen. Nur im Winter bist du vielleicht allein am Wasser. Der Spot eignet sich gut für einen Kurztrip und du kannst beim Spot übernachten.
In der Salzwasserlagune bist du nah an der Natur und kannst auch bei keinem Wind einiges entdecken. In der Umgebung liegen mehrere gute Kitespots, ideal für einen Tapetenwechsel. Mit dem SUP kannst du die Lagune erkunden, was toll ist für Kinder und die Spitze der Landzunge ist ein Highlight.
Der Spot ist vor allem für Anfänger ideal, wenn ihnen Seegras nichts ausmacht und sie neue Leute kennenlernen möchten. Durch die gute Windwahrscheinlichkeit bietet der Spot viele Tage zum Üben und Weiterkommen. Er ist ideal, um mit unterschiedlichen Könnerstufen und Kitetypen anzureisen und alle können gemeinsam Spaß haben.
Die Beschreibung ist ein Auszug aus unseren Kitespotbeschreibungen im Kitereiseführer: Kitesurfen auf Sardinien. Für noch ausführlichere Infos zum Spot, noch viele weitere Kitespots und nützliche Tipps zur Insel und Anreise holst du dir am besten unser Taschenbuch oder EBook.