Die Straße von Gibraltar ist das Tor vom Atlantik zum Mittelmeer und wird nördlich durch den südwestlichsten Punkt von Spanien gebildet. Dort befindet sich der bekannteste Spot des Landes, wenn nicht sogar weltweit. Er bietet durch den lebensfrohen Ort Tarifa, dem Blick Richtung Marokko und dem Zusammentreffen des rauen Atlantik mit dem sanftmütigen Mittelmeer einen besonderen Flair, der schon seit ewigen Zeiten nicht nur bei Wassersportlern beliebt ist.
Vom südlichsten Punkt, der Isla de Tarifa, erstreckt sich ein ca. 7 Kilometer langer Sandstrand, der durch seine besondere Lage den beliebten Spot bildet und in mehrere Einstiege unterteilt werden kann. Je nach Jahreszeit kann dieser Strand komplett oder nur im nordwestlichen Teil ab dem Ria Java zum Kitesurfen genutzt werden.
Für die idealen Bedingungen zum Kitesurfen, Wingfoilen und Windsurfen sorgen zwei Winde der Poniente (W) und Levante (O). Sie bieten das ganze Jahr über einen relativ windsicheren Spot mit ca. 300 Windtagen. Die beste Zeit ist im Frühjahr und Herbst im Bezug auf Wind, Wetter, Einschränkungen und Andrang.
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Auf einen Blick
Standort | Cádiz, Andalusien |
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Kiterevier | Flachwasser, kabbelig, kleine bis mittlere Wellen |
Stehrevier | ja, je nach Wellen |
Könnerstufe | alle Könnerstufen |
Kitestation | Ja viele mobile |
Windrichtung | Poniente (W), Levante (O) |
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beste Zeit | ganzjährig, ideal Mai und September |
Spezial | Das europäische Kitemekka |
Übernachten | Stellplatz, Campingplatz, Unterkunft |
Freistehen | je nach Ort schwierig bis unauffällig |
Das Kiterevier
An dem ca. 7 Kilometer langen Playa de Los Lances, der an der Isla de Tarifa beginnt und Richtung Nordwesten immer wilder wird, kannst du von Mitte September bis Mitte Juni, solange keine Bojen im Wasser sind, grundsätzlich überall aufs Wasser gehen. Der Strand ist sehr breit, besteht aus feinem Sand und liegt für ca. 2,5 Kilometer vor dem Ort Tarifa. Danach ist das Hinterland bewachsen und es sind nur wenige Zufahrten vorhanden. Bei Tarifa und der Landebahn führen dich Holzstege an den Strand und es gibt Strandbars. Auf der Höhe des Arte Vida wird der Strand langsam schmaler. Danach wird er steiler und es sind Felsen im Wasser, so dass dieser Teil nicht für Kitesurfer geeignet ist.
Teilweise kann gerade im südlichen Teil des Strandes Seegras am und im Wasser sein, je nach Windrichtung. Draußen am Wasser findest du vor allem in der Nebensaison viel Platz, so dass jeder sein Plätzchen finden sollte. Am gesamten Playa de Los Lances kommen die beiden Hauptwinde am besten an, wobei der Levante (O) offshore ist und nach Norden hin immer mehr auf sideoffshore dreht. Der Poniente (W) sorgt für gute Wellen, die meist an der Küste brechen und den Einstieg schwieriger machen. Von der Gemeinde wird der Strand in zwei Bereiche unterteilt, in den Playa Lances Norte und den Playa Lances Sur.
Playa Lances Sur (Isla de Tarfia bis zum Rio Java)
Im Sommer von Mitte Juni bis Mitte September, wenn die Bojen gelegt sind, ist das Kitesurfen am gesamten Playa Lances Sur verboten. Er wird oft in drei Spots unterteilt. So gibt es den Balneario ( 36.006994, -5.609477), der nur für Profis geeignet ist. Der Levante zeigt dort, was er kann und bildet super Flachwasser oder nach einem Wechsel von Poniente auf Levante ideale Kicker für hohe Sprünge. Aber Achtung der Levante ist offshore und bei Poniente gibt es starke Strömungen. Frage unbedingt im Vorfeld bei den Locals nach Verhaltensregeln, Gefahren und Abläufen. Schaue dir im Zweifel nur die spektakulären Sprünge der Profis an. Im Sommer ist das Windsurfen und Wellenreiten gestattet, ansonsten besteht der restliche Strand aus Schwimmerzone. Der Profispot geht eigentlich fließend in den Tarifa-Stadtstrand ( 36.007884, -5.608658) über und dann folgt der La Jaima ( 36.024653, -5.619394) auf der Höhe des Fußballfeldes am nördlichen Ende von Tarifa. Bei beiden ist der Levante offshore und böig. Der Poniente ist konstanter, hat aber Wellen dabei.
Playa Lances Norte (nördlich Rio Java bis La Peña)
Der Playa Lances Norte wird oft in mehrere Spots unterteilt. So gibt es den Rio Java Camping ( 36.038474, -5.632371), die Landebahn ( 36.047686, -5.642874), welche den größten Bereich einnimmt, das Dos Mares ( 36.049586, -5.645679) und das Arte Vida ( 36.051530, -5.648603). Von Mitte Juni bis Mitte September wird der Strand in unterschiedliche Zonen unterteilt, die auch eine breitere Kitezone beinhalten. Diese findest du grob zwischen dem Hotel Dos Mares und der Waves Beach Bar an der Landebahn. Danach folgt ein Bootschannel und dann kommt die Schulungszone. Diese beginnt grob bei der Aqua Beach Bar und geht bis zum Rio Java Camping. Vor dem Arte Vida ist eine Schwimmerzone.
Auch am Playa Lances Norte findest du einen starken, böigen sideoffshore Levante und einen starken konstanten Poniente mit Wellen.
HINWEIS Teilweise hat der Rio Jara mehr Wasser und es bildet sich eine Lagune hinter dem Strand. Dieser wird gerne von Kitern genutzt. Es ist aber verboten, weil das Gebiet ein Naturpark ist.




Der Wind
An dem langen Sandstrand gibt es zwei Hauptwinde. Den sehr starken, böigen Levante (O), der vom Mittelmeer kommt und bei Gibraltar durch den Venturieffekt verstärkt wird. Im südlichen Teil ist er offshore und dreht sich durch die Lage der Küste Richtung Norden immer mehr auf sideoffshore. Bei ihm solltest du immer die Windvorhersage im Blick haben, da er im Laufe des Tages stärker werden kann. Eine Anmeldung beim Rescue Service kann von Vorteil sein.
HINWEIS Bei starkem, böigen Levante startest du am besten mit dem Kite an der Wasserkante, lässt ihn nicht auf 12 Uhr fliegen und gehst zügig mit tiefem Kite ins Wasser. Dann sollte der Einstieg einfacher sein. Weiter draußen ist der Levante nicht mehr so böig, aber weiterhin offshore.
Das Gegenstück ist der Poniente (W). Er ist meist etwas leichter als der Levante, dafür aber viel konstanter. Er kommt vom Atlantik und hat je nach Jahreszeit unterschiedlich große Wellen dabei. Die Wellen sind erst ab Oktober bis in den März größer und gut zum Wellenreiten. Von Mai bis Oktober sind die Winde zu häufig und so bleiben die Wellen kleiner. Dies kann für Anfänger interessant sein.
Beide Winde wehen das ganze Jahr und wechseln sich in unterschiedlichen Intervallen ab. Der Levante weht vermehrt im Sommer und der Poniente kommt öfters im Rest des Jahres vor. Im Winter kommt der Wind mehr südlicher. Beide kommen gut an den gesamten Playa de Los Lances, wobei der Levante Richtung Norden nicht mehr so offshore ist und etwas schwächer wird.
Geeignet für
Im Sommer gibt es eine Schulungszone für die vielen Kiteschulen. Es ist nicht der idealste Spot zum Anfangen, aber er bietet relativ gute Bedingungen dafür, vor allem beim sanfteren Poniente. Der Levante kann zu stark und böig sein. Dein Kitelehrer wird dich entsprechend briefen.
Kiteschulen in Tarifa
In der Umgebung gibt es sehr viele Kiteschulen. Viele haben ihre Stationen in Tarifa oder im Hinterland und sie fahren mobil an den Strand. Der südliche Teil der Landebahn ist im Sommer für Schulungen vorgesehen. Eine weitere Schulungszone gibt es in Valdevaqueros. Manche haben nur vom Frühjahr bis in den Herbst geöffnet, andere sind ganzjährig vor Ort. Deshalb hast du die Qual der Wahl. Die meisten, vor allem größeren Schulen bieten einen Verleih an, so kannst du gut die Preise vergleichen und dir das passende Material aussuchen. Wir haben dir die größeren Schulen mit Station am Strand oder im Hinterland im Folgenden aufgelistet.
Kitestation
- Surf Center Tarifa / Arte Vida
Kiteschulen
- Kite and Roll Tarifa
- Kite Fun Tarifa Kite
- Maloha Kite School
- Alex Pastor Kite Club
- Radi Kite Tarifa
- Matos Tarifa Kite
Kiteschulen
- Tarifa Max Kite School
- Kite Local School Tarifa
- Subcielo Kiteschool
- Mysfit Kite School Tarifa
- Kitesurf School Freeride Tarifa
- Rebels Tarifa Kite School
- Ocean Kite School Tarifa
- Kite Passion Tarifa
- Free Your Mind Tarifa
Kiteschulen
- Atlantic Tarifa Kite
- Bull Kiteschool Tarifa
- KPT Kite Progress Tarifa
- Lost Elementos
- KBC Kiteboarding Club Tarifa
- Capitan Kite Tarifa
- Addict Kite
- Tarifa Surf Club
- Lazykite School Tarifa
Verhalten am Spot
Von ca. 15 Juni bis 15. September werden die Bojen gesetzt, es zählen die in der Karte eingezeichneten Zonen und am Playa Lances Sur herrscht ein Verbot für das Kitesurfen. Am Spot Balneario ist das Windsurfen und Wellenreiten zwischen. den schwarz-weiß karierten Flaggen gestattet. Zwischen dem Spot La Jaima und dem Spot Rio Java gibt es einen unbewachten Strandabschnitt. Aber um sicher aufs Wasser zu kommen, nutzt du im Sommer am besten die Zonen. Achtung, die Zonen sind in der Realität schlecht markiert, es gibt keine Fahnen. Präge sie dir am besten im Vorfeld gut ein. Es gibt ein Schild am Strand. Ansonsten gelten ganzjährig die bekannten Vorfahrts- und Verhaltensregeln, ein freundliches Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme. Hinterlasse den Strand sauber, achte auf Pflanzen, Tiere und Personen im und am Wasser.
Beste Zeit
Nach Tarifa kannst du das ganze Jahr fahren und es gibt mindestens 300 Tage im Jahr guten Wind. Aber aufgrund von großem Andrang, sehr heißem Wetter und teureren Preisen solltest du die Monate Juli und August meiden. Die besten Zeiten sind im Frühjahr und Herbst, aber besonders im Mai oder September, wenn es keine größeren Einschränkungen gibt. Der Winter kann auch gut sein, aber es kann öfters regnen und die Winde sind meist noch stärker und stürmischer.
Parken und Übernachten
Beim Arte Vida stehst du auf einem verwinkelten Schotterparkplatz, teilweise mit Plätzen unter den Pinien. Die Landebahn besteht aus einer 850 m langen und breiten Schotterstraße, an der du links und rechts parken kannst. Sie reicht nördlich bis zum Dos Mares, bei dem du nur als Gast parken kannst. Dann kommt der Rio Java Camping, bei dem du einchecken kannst und gegenüber der Einfahrt sind Shops und Restaurants mit wenigen Parkplätzen. Danach kommt erst wieder Tarifa zum Parken infrage, wobei alle Parkplätze direkt an der Strandpromenade für Camper verboten sind. Bei allen oben genannten Spots entlang des Playa los Lances hast du deinen Camper nicht in Sichtweite, weil eine längere Düne dazwischen liegt. Am Arte Vida kannst du ihn in der ersten Reihe teilweise sehen, weil der Parkplatz etwas erhöht ist. Von allen Plätzen musst du ein gutes Stück zur Wasserkante laufen. Bei der Landebahn und in Tarifa gibt es Holzstege, die dich über die Düne bringen. Beim Camping führt dich ein Teerweg über den Fluss, der in einen abgezäunten Sandweg übergeht. Teilweise steht dieser unter Wasser.
Die Parkplätze bei der Landebahn und dem Arte Vida liegen im Naturschutzgebiet, weshalb das Übernachten verboten ist. Es wird immer wieder kontrolliert und auch kassiert. Vermehrt in der Hauptsaison, aber auch in der Nebensaison. Ansonsten sollte ab 2025 das Parken für Wohnmobile überall möglich sein, wo Parkflächen ausgewiesen sind und du in die Markierungen passt. Was auch für Tarifa zählt, wenn kein Verbotsschild vorhanden ist.
In Tarifa und der Umgebung gibt es mehrere unterschiedliche Stell- und Campingplätze. So findest du direkt im Ort einen großen Schotterparkplatz mit Camper Service. Es ist nicht schön, aber praktikabel. Ansonsten gibt es die anderen Campingplätze, aufgeführt nach aufsteigender Entfernung. In Tarifa und der Umgebung gibt es die verschiedensten Unterkünfte von Hotel bis komplette Wohnungen. So sollte jeder das Passende für sich finden.
Umgebung
Nur ca. 2,5 km des langen Strandes erstrecken sich vor Tarifa, der Rest liegt einsam. Gerade im Sommer ist am Strand und in dem kleinen Ort Tarifa viel los. Deshalb würden wir den Spot und die Gegend als einheimisch bezeichnen. Am Strand ist viel Platz für Kinder zum Sandburgenbauen und im Ort gibt es viele Spielplätze, einen Skaterpark, ein öffentliches Schwimmbad und in der Saison wird im Zentrum ein kleiner Lunapark mit Hüpfburgen und Buden aufgebaut. Es gibt schöne Wanderrouten, Fahrradwege und Reitangebote am Strand. Du kannst alle Wassersportarten am und im Wasser betreiben und die Gegend ist familiär. Hunde können im unbewachten Teil an den Strand, wenn du nichts hinterlässt. Meide aber den Juli und August, deinem Hund zu liebe. Tarifa und seine Umgebung bieten viele Bars und Parties, um bis in die Nacht zu feiern. Die nächsten Orte sind entfernter, aber in Tarifa findest du alles, was du brauchst.
Bei der Landebahn und am Stadtrand von Tarifa gibt es Mülleimer, Duschen, WCs und Strandbars. Beim Arte Vida gibt es Duschen, WCs, Picknick- und Grillplätze (nicht Sommer) unter den Pinien. Beim Rio Jara gibt es am Strand keine Ausstattung, erst beim Campingplatz. Halte den Strand und den Parkplatz sauber und hinterlasse keine Spuren.
No Wind Action
Der schöne, lange und breite Sandstrand ist bei Windstille ideal für einen schönen Strand- oder Familientag und ladet zu Erkundungen ein. Die Wellen laden je nach Jahreszeit und Können zum Surfen ein und du kannst die Bucht mit dem SUP erkunden. Meistens ist Wind, weshalb du einen Windschutz dabei haben solltest. Bei Levante ist es oft sehr unangenehm am Strand, wenn der Sand fliegt, dann lohnt es sich nach Valdevaqueros auszuweichen, weil der Levante dort etwas schwächer ist.
In der Gegend gibt es schöne Tauch- und Schnorchelgebiete, so dass du aus mehreren Tauchstationen wählen kannst. Außerdem werden Delfin- und Walbeobachtungen und Reittouren entlang des Strandes angeboten. Zusätzlich findest du in Tarifa Wellness-, Yogazentren und Fitnessmöglichkeiten.
Mein Tipp
Tarifa ist jedem Windsportler ein Begriff und so solltest du dieses schöne Fleckchen Erde einmal besucht haben. Aber am besten nicht im Juli oder August, sondern im September, was nach vielen Aussagen einer der besten Monate ist. An dem langen Strand hast du mehrere Möglichkeiten, aufs Wasser zu gehen und du wirst immer auf Gleichgesinnte treffen, um dich auszutauschen oder gemeinsam Spaß zu haben.
Sollte mal kein Wind sein, was relativ selten ist, dann kannst du neben Ausflügen in die Umgebung oder auf andere Kontinente einfach den schönen Strand mit dem kleinen gemütlichen Ort entdecken. Tarifa hat einen besonderen Flair, der dich bestimmt einfängt und vielleicht auch nicht mehr loslässt.
Der gerade bei Levante (O) stürmische Spot gehört nicht zu den besten Anfängerrevieren in Europa, aber er bietet dir viele verschiedene Kiteschulen und einen guten Service für ein sicheres Gefühl im Wasser. Dies kann ein großer Vorteil für deine weitere Kitekarriere sein, da du dich auch an schwierigeren Spots sicherer fühlst. Zusätzlich hat der Kitespot eine hohe Windwahrscheinlichkeit, was dir viele Wasserstunden bietet und du kannst ihn relativ gut über drei internationale Flughäfen erreichen.
Die Beschreibung ist ein Auszug aus unseren Kitespotbeschreibungen im Kitereiseführer: Kitesurfen auf Spanien, der Mitte 2025 erschienen ist. Für noch ausführlichere Infos zum Spot, noch viele weitere Kitespots und nützliche Tipps zur Insel und Anreise kannst du unseren Kitereiseführer in unserem Kiteshop schon jetzt vorbestellen.
Tarifa
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